Nachwuchsforscher/in 2024 - BVM/VMÖ/SWISS INSIGHTS: Die Preisträger Preis der Deutschen Marktforschung 2024
Der Preisträger für die beste Dissertation
Der Titel seiner Dissertation:
Is New Always Better? The Future of Physical Stores
Von neuen Trends im Konsumentenverhalten bis hin zum zunehmenden Wettbewerb durch digitale Kanäle: Der Einzelhandel hat sich stark verändert und steht vor verschiedenen Herausforderungen, die physische Einzelhändler dazu zwingen, ihre Geschäfte neu zu überdenken. Die Dissertation untersucht die Kundenvorteile physischer Geschäfte und zeigt, wie neue Ansätze ihre Wettbewerbsfähigkeit unterstützen können. Zudem beleuchtet sie die Auswirkungen von Geschäftstransformationen auf unveränderte Elemente und hilft dem Management im Einzelhandel, potenzielle Risiken besser zu verstehen.
Warum ist diese Arbeit preiswürdig?
Die Veränderungen im Einzelhandel sind auch für den normalen Bürger spürbar und stellen Händler wie auch Kommunen vor große Herausforderungen. Das Thema der Dissertation ist folglich von höchster Aktualität und Relevanz.
Doch wie kann man Gründe schaffen, dass Kunden physische Läden aufsuchen, und welche Auswirkungen haben Veränderungen auf Ebene der Kategorien und Filialen? Eine sehr umfangreiche Literaturgenese, ein durchdachter empirischer Ansatz mit einem wissenschaftlich sinnvollen Methodenmix, eine umfangreiche Datenbasis sowie anspruchsvolle Analysen liefern nicht zuletzt in Kooperation mit einem Einzelhandelspartner eine Fülle neuer Erkenntnisse, die in konkreten Empfehlungen für die Praxis münden. Die Jury war sich einig, dass die Arbeit von Dr. Felix Lehmkuhle die Kriterien des Preises vollumfänglich und in herausragender Weise erfüllt, begründete Prof. Dr. Henning Schröder die Entscheidung der Jury.
Die Preisträgerin für die beste Masterarbeit
Der Titel ihrer Masterarabeit:
Der Vergleich von prozentualen vs. absoluten Preisveränderungen im LEH-Kontext
Die Masterarabeit untersucht, warum Preisreduktionen in Supermärkten Käufer/innen anziehen und wie der Lebensmitteleinzelhandel dieses Verhalten beeinflussen kann. Bisherige Forschung konzentrierte sich auf prozentuale und absolute Reduzierungen in hypothetischen Szenarien. In Zusammenarbeit mit einem führenden Einzelhändler werden Forschungslücken durch einen umfangreichen Filialtest und ein Online-Experiment geschlossen, wobei der Fokus auf der optischen Darstellung von Reduzierungen und deren Einfluss auf die Verkaufszahlen liegt. Darüber hinaus berücksichtigt die Arbeit weitere moderierende Faktoren wie Reduzierungstiefen, um praktische Implikationen für gewinnbringende Verkaufsstrategien zu liefern.
Warum ist diese Arbeit preiswürdig?
Führen prozentuale oder absolute Reduzierungen bei Preisangaben zu höheren Abverkäufen? Wie stark ist der Effekt und welche Faktoren beeinflussen ihn und zwar nicht in einer Laborsituation, sondern in der realen Welt? Leonie Bodden widmet sich dieser anspruchsvollen Frage in hervorragender Weise. Besonders hervorzuheben ist der in Kooperation mit einem Lebensmitteleinzelhändler durchgeführte Filialtest, der verschiedene Produktkategorien umfasst und es erlaubt, die Kundenreaktion in realen Kaufsituationen zu erfassen und zu analysieren.
Die Vielzahl der kontrollierten Einflussfaktoren, die sehr gute Methodik in Erhebung und Analyse sowie das klare, belastbare Ergebnis heben die Arbeit von Leonie Bodden über das Bewerberfeld heraus. Die Jury war sich auch hier einig, dass Leonie Bodden der Titel Nachwuchsforscherin 2024 – BVM/VMÖ/SWISS INSIGHTS in der Kategorie Masterarbeit gebührt.
Der Preis Nachwuchsforscher/in 2024 – BVM/VMÖ/SWISS INSIGHTS ehrt den wissenschaftlichen Nachwuchs für hervorragende Forschungsarbeiten im Bereich der Markt-, Media-, Meinungs- und Sozialforschung sowie verwandter Gebiete. Er wird gemeinsam von den Verbänden BVM Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher, VMÖ Verband der Marktforscher Österreichs und SWISS INSIGHTS - Swiss Data Insights Association vergeben.
Die Preisverleihung fand am 5. Juni 2024 anlässlich des Kongresses der Deutschen Marktforschung in Frankfurt am Main statt. Beide Gewinner stellten dort auch ihre Arbeit vor.